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Tabula Rasa/Terrain Vague Gruppenausstellung in der Städtischen Galerie Nordhorn

Tabula Rasa/Terrain Vague
Gruppenausstellung in der Städtischen Galerie Nordhorn

Vom 17. September bis zum 20. November 2022 zeigt die Städtische Galerie Nordhorn die Gruppenausstellung „Tabula Rasa / Terrain Vague“. Die Galerie wird damit zu einem Denkraum für die Beziehungen zwischen Form und Formlosigkeit, zwischen Entstehung und Auflösung oder auch zwischen Realität und Imagination erkundet. Die künstlerischen Medien werden in möglichst großer Bandbreite genutzt, von Malerei und Zeichnung, Fotografie und Video bis Installation und Klangkunst.
Die Idee des Erschaffens von Kunstwerken geht traditionell oft von der Leere oder der Formlosigkeit aus, in oder aus der etwas entstehen kann. Die Künstler*innen der Ausstellung widerlegen jedoch auf unterschiedliche Weise das Konzept der absoluten Leere. Auf die Geschichte der Kunst bezogen, ist die „Tabula Rasa“ heute vor allem in jener Bedeutung bekannt, die sie in der barocken Emblematik ausgebildet hat, wo sie entweder als unbeschriebenes Blatt oder als weiße Leinwand dargestellt wurde. Diese leere Fläche enthält das imaginäre Potenzial aller denkbaren Bilder und ist demnach ein Ausdruck kreativer Freiheit. Weitgehend ausgeblendet wird darin jedoch der ursprüngliche Wortsinn des Ausradierens, dass also Bestehendes auch vergeht, um Neuem Platz zu machen. Das „Terrain Vague“ bezeichnet Orte, deren einst vorhandene Funktion verlorenging oder aufgegeben wurde, die also inhaltlich entleert sind und die neu definiert, thematisch besetzt oder genutzt werden können. Umgekehrt könnte das „Terrain Vague“ aber auch ein Ort sein, der noch keine Funktion hat.
Der Ort selbst dient für die Konzeption der Ausstellung als Ausgangspunkt und zugleich als Sinnbild: Der sprichwörtliche „Weiße Raum“ des 1997 von Stephen Craig entworfenen Ausstellungspavillons der Städtischen Galerie steht für den vermeintlich idealen, leeren Kunstraum, der sich mit jedem denkbaren Inhalt füllen lässt. Gleichzeitig verfügt der Raum als tatsächlicher Ort und als Teil einer Kultureinrichtung längst über ein reichhaltiges Gedächtnis der vergangenen Ausstellungen sowie gesellschaftliche Beziehungen, welche die zukünftige künstlerische Arbeit Weise mit beeinflussen. Es geht also auch um die Frage, ob solch ein leerer idealer Raum überhaupt isoliert von der Stadtgesellschaft, deren Teil er als städtisches Haus ist, wahrgenommen werden kann. Einige Künstler*innen wurden deshalb eingeladen, über den Galerieraum hinaus auch städtische Orte im Sinne des „Terrain Vague“ in ihren persönlichen Blick zu nehmen und dafür künstlerische Interventionen zu entwerfen. So entwickelt die Ausstellung auch eine aktive Verbindung zwischen Kunstraum und Stadtraum.
Die teilnehmenden Künstler*innen: Atelier Le Balto, Egemen Demirci, Armin Lorenz Gerold, Jarosław Kozłowski, Jeewi Lee, Hannah Schneider, Johanna Tiedtke.

Die Eröffnung findet am Freitag,16. September 2022, um 19 Uhr in der Städtischen Galerie Nordhorn statt.

Eine Pressevorbesichtigung ist am Freitag, 16. September 2022, von 10 bis 12 Uhr und nach Vereinbarung möglich.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.
Die Ausstellung wird durch die Stiftung Niedersachsen und  durch das Land Niedersachsen gefördert.

 

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Johanna Tiedtke, aus der Serie Käthe, 2015, UV-Druck und Öl auf Holz

© VG Bild-Kunst, Bonn 2022

 

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Jeewi Lee, aus der Serie Past Tense (15 & 17), 2021, Koreanischer Papierfußboden, gerahmt, Installationsansicht Kunsthalle Recklinghausen 2021

 

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Hannah Schneider, Solo Aqua, 2012, Performance San Lorenzo, Florenz, Video

© VG Bild-Kunst, Bonn 2022

 

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Egemen Demirci, Spectator on White (Homage to Malevich), 2012, Video

 

 

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